UVA vs. UVB: Was ist der Unterschied und warum ist er für deine Hautpflege entscheidend?

UVA vs. UVB: Was ist der Unterschied und warum ist er für deine Hautpflege entscheidend?

UV-Strahlung ist einer der bedeutendsten externen Einflussfaktoren auf die Hautalterung und Hautgesundheit. Doch nicht alle UV-Strahlen sind gleich. Die Unterscheidung zwischen UVA- und UVB-Strahlen ist essenziell, wenn es um den richtigen Sonnenschutz und die Prävention lichtbedingter Hautschäden geht. In diesem Artikel erfährst du:

Inhalt:

  • Was sind UV-Strahlen?
  • UVB – Die Sonnenbrand-Strahlen
  • UVA – Die vernachlässigte Gefahr
    • Warum der UVA-Schutz oft zu kurz kommt
    • Gibt es eine Eigenschutzzeit für UVA? 
    • Wann sollte man besonders auf UVA Schutz achten?
    • Zugelassene UV-Filter mit hohem UVA-Schutz
  • Fazit und Produktempfehlung

Was sind UV-Strahlen?

🌞 UV-Strahlen grenzen an das sichtbare Licht an. Sie sind kurzwelliger und damit energiereicher als blaues / violettes Licht. Daher auch die Bezeichnung "Ultraviolett" (UV). Ultraviolette Strahlen sind energiereiche, für das menschliche Auge unsichtbare Lichtwellen, die von der Sonne ausgesendet werden.

Elektromagnetische Strahlen

UV-Stahlen werden nochmal in 3 Kategorien geteilt. 1️⃣UVA-Strahlen sind zwar die energieärmsten, machen aber 90% der UV-Strahlen aus, die uns auf der Erdoberfläche erreichen. 2️⃣UVB-Strahlen kommen nur zu einem kleinen Teil durch die Ozonschicht hindurch. 3️⃣UVC-Strahlen werden zum Glück vollständig von der Atmosphäre absorbiert.

Für die Hautpflege relevant sind also zwei Typen:

  • UVB (280–320 nm)
  • UVA (320–400 nm)

Beide haben unterschiedliche Wirkungen – sowohl kurzfristig als auch langfristig.


UVB – Die Sonnenbrand-Strahlen

UVB-Strahlen haben eine kürzere Wellenlänge und dringen nur in die oberste Hautschicht (Epidermis) ein. Sie sind primär verantwortlich für:

  • Sonnenbrand (Erythem)
  • DNA-Schäden in Keratinozyten
  • Akute Hautentzündungen
  • Höheres Risiko für Hautkrebs

Der Lichtschutzfaktor (SPF) eines Produkts gibt hauptsächlich an, wie gut es vor UVB-Strahlung schützt. Ein SPF 30 filtert z. B. etwa 97 % der UVB-Strahlen.

--> Siehe auch Blogartikel "Wie lange kann ich in der Sonne bleiben?"


UVA – Die vernachlässigte Gefahr

UVA-Strahlen haben eine längere Wellenlänge und dringen tiefer in die Haut bis in die Dermis ein. Dort verursachen sie:

  • Oxidativen Stress durch freie Radikale
  • Abbau von Kollagen & Elastin (Photo-Aging)
  • Störung der Melaninregulation (Hyperpigmentierung)
  • Langfristige Zellschädigung und Hautkrebsrisiko

Während UVB-Strahlen hauptsächlich SonnenBrand und Hautkrebs verursachen, dringen UVA-Strahlen tiefer in die Haut ein und machen sich in erste Linie durch vorzeitige HautAlterung und Hyperpigmentierung bemerkbar. 

UVB UVA Eselsbrücke

UVA-Strahlen sind jedoch auch zu ca. 15% an Sonnenbrand beteiligt (besonders bei Hauttyp I) und die Summe der Exposition über lange Zeit trägt ebenfalls zum Hautkrebsrikiso bei [1,2]. UVA-Strahlen verursachen außerdem freie Radikale und inhibieren Immunzellen [3].

Während UVB-Strahlen in unseren Breiten im Winter kaum präsent sind, schwankt die UVA-Intensität weniger abhängig mit Jahreszeit, Tageszeit, Geographie und Höhe [4]. UVA-Strahlen werden beim UV-Index nur sehr gering gewichtet, sodass dieser hauptsächlich ein Indikator für UVB-Stärke ist.

Die intensitätsstabile Belastung ist der Hauptgrund für kumulative Hautalterung durch Licht.

--> Siehe auch Blogartikel "Warum auch im Winter Sonnenschutz?"

Warum der UVA-Schutz oft zu kurz kommt

🔍 Die Bestimmung des UVA-Schutzfaktors ist international nicht so standardisiert, wie der LSF (Lichtschutzfaktor), welcher hauptsächlich den Schutz vor UVB-Strahlung aufzeigt. Während SPF in den meisten Produkten gut kommuniziert wird, ist der UVA-Schutz häufig nicht angegeben oder minimal.

🇪🇺 In der EU wird für UVA-Schutz hauptsächlich die ISO 24443 angewandt. Mit einem Messgerät wird die Absorption zwischen UVA und UVB-Bereich verglichen. Wenn die Absorption im UVA-Bereich mindestens 1/3 beträgt, gilt der Test als bestanden. 

🇯🇵 Verbreiteter in Japan ist ein in vivo Test nach ISO 24442. Hier wird die reduzierte Hautbräunung zwischen ungeschützter und geschützter Haut an echten Probanden verglichen (PPD: Persistent Pigment Darkening). 

Für die Angabe des UVA-Schutzes gibt es ebenfalls verschiedene Standards:

UVA Deklarationen

Der EU-Mindeststandard verlangt lediglich ein Drittel des SPF als UVA-Schutz (z. B. SPF 30 = UVA-PF ≥10). Das reicht für einen Sonnenbrand-Schutz, jedoch nicht für optimale Slow-Aging-Routinen.

UVA-PF (UVA Protection Factor), PA-Rating (z. B. PA++++) oder das UVA-Label im Kreis können Hinweise liefern – doch echte Transparenz bieten nur Marken, die den UVA-PF explizit angeben.

Gibt es eine Eigenschutzzeit für UVA? (Analog zum eigenen UVB-Schutz vor Sonnenbrand)

Während die Eigenschutzzeit gegen UVB-Strahlen für die meisten europäischen Hauttyen ca. 5 - 20 min beträgt, ist so ein Wert für UVA-Strahlen schwierig zu bestimmen. Im Spektrum der Sonne finden sich immer UVA und UVB zusammen und der Sonnenbrand erfolgt, bevor UVA-Strahlen auch nur eine Bräunung erzielt haben.

Die im Kosmetikbereich wichtigste schädliche UVA-Wirkung ist das Photo-Aging. Es tritt aber nur nach Jahren chronischer UVA-Exposition auf und kann aus ethischen und praktischen Gründen nicht bestimmt werden.

Geeigneter wäre vielleicht die Entstehung freier Radikale [5] zu messen. Diese werden jedoch nicht ausschließlich von UVA-Strahlen ausgelöst.

Freie Radikale

Wann sollte man besonders auf UVA Schutz achten?

  • Bei Neigung zu Hyperpigmentierung
  • Bei Photo-Allergien z.B. Mallorca Akne
  • Um Pickelmalen vorzubeugen z.B. bei Akne
  • In der Schwangerschaft (erhöhte Sensitivität gegenüber Pigmentierung)

Oder wenn du einfach das effektivste Mittel der Hautpflege nutzen möchtest, um unnötiger Hautalterung vorzubeugen. Happy Aging geht auch ohne vermeidbare Verfallserscheinungen. Es geht nicht nur um die Optik, sondern auch eine gesunde Hautbarriere.

Zugelassene UV-Filter mit hohem UVA-Schutz:

Einer oder mehrere sollten in deinem Sonnenschutzmittel zu finden sein:

  • Butyl Methoxydibenzoylmethane (Avobenzon, BMDBM)
  • Diethylamino Hydroxybenzoyl Hexyl Benzoate (Uvinul® A Plus, DHHB)
  • Disodium Phenyl Dibenzimidazole Tetrasulfonat (Neo Heliopan® AP, DPDT)
  • Methoxypropylamino Cyclohexenylidene Ethoxyethylcyanoacetate (Mexoryl® 400)

Sowie Breitbandfilter:

  • Bis-Ethylhexyloxyphenol Methoxyphenyl Triazine (Tinosorb® S, BEMT)
  • Methylene Bis-Benzotriazolyl Tetramethylbutylphenol (Tinosorb® M, MBBT)

--> Siehe auch Blogartikel "Die besten UV-Filter"


Fazit: UVA und UVB gehören beide geschützt

Für effektiven Schutz:

✅ Achte nicht nur auf hohen SPF (mindestens 30), sondern auch auf ausgewiesenen UVA-Schutz
✅ Verwende breitbandige Filterkombinationen
✅ Trage Sonnenschutz täglich und großzügig auf

Wer präventiv gegen Kollagenabbau, Pigmentflecken und Elastizitätsverlust vorgehen möchte, sollte der UVA-Komponente besondere Beachtung schenken.

Empfehlung:

Der Skingineered UVA-Booster bietet einen UVA-Schutz, der den UVB-Schutz sogar übersteigt – ein Novum auf dem Markt. Für uns ein wichtiger Schritt in Richtung Hautbedürfnis-orientierter Innovation. 

 

Eure Ying

Ingenieurin, Cosmetic Scientist und Gründerin von Skingineered

Portrait von Ying Hösl, Ingenieurin für Verfahrenstechnik und Cosmetic Scientist, Gründerin von Skingineered, Expertin für wissenschaftlich fundierte Hautpflege.



Quellen:

[1] Khan et al., Roles of UVA Radiation and DNA Damage Responses in Melanoma Pathogenesis, Environmental and Molecular Mutagenesis, 2018

[2] Narayanan DL, Saladi RN, Fox JL. Ultraviolet radiation and skin cancer. Int J Dermatol. 2010

[3] D'Orazio J, Jarrett S, Amaro-Ortiz A, Scott T. UV radiation and the skin. Int J Mol Sci. 2013

[4] Diffey BL. Sources and measurement of ultraviolet radiation. Methods. 2002

[5] Zastrow et al., Free Radical Threshold Value: A New Universal Body Constant, Skin Pharmacol Physiol, 2015

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